Regeln für den Schlagwortkatalog
[ Aufbau des Regelwerkes | Arten der Sacherschließung | Definitionen | Grundprinzipien der RSWK | Arten von Schlagwörtern und Indikatoren: Personen-SW / Geographische SW / Körperschafts-SW 1 / Körperschafts-SW 2 / Sach-SW / Titel-SW / Zeit-SW / Form-SW | Kettenbildung (Syntax) / Schlagwortdatensatz / Präkombinierte Ketten ] (RSWK)
Abkürzungen
Einleitung
Grundregeln §§ 1 bis 20
Personenschlagwörter §§ 101 bis 117
Geographisch/ethnographische Schlagwörter §§ 201 bis 220
Sachschlagwörter §§ 301 bis 325
Zeitschlagwörter und andere Zeitaspekte §§ 401 bis 418
Formschlagwörter §§ 501 bis 506
Körperschaftsnamen §§ 601 bis 622
Weitere Sonderregeln §§ 701 bis 773- Sprache, Wörterbücher, Literatur§§ 701 bis 706Ordnungsregeln § 801
- Werke §§ 707 bis 714
- Rechtsmaterien §§ 715 bis 717
- Schriftdenkmäler §§ 718 bis 722
- Werke der bildenden Kunst und Bauwerke §§ 723 bis 731
- Filme, Hörfunk- und Fernsehsendungen §§ 733 bis 734
- Ausstellungen § 735
- Sammlungen § 736
- Audiovisuelle Materialien § 737
- Elektronische Publikationen § 737a
- Musikalische Werke § 739 bis 744
- Schöne Literatur §§ 760 bis 762
- Kinder- und Jugendliteratur §§ 763 bis 766
- Schul- und Berufsschulbücher §§ 767 bis 773
Ansetzung der geistlichen Reichsfürsten Anlage 1
Nicht aussagekräftige Sachschlagwörter nach Personenschlagwörtern Anlage 2
Bundesstaaten der USA und ihre Abkürzungen Anlage 4
Nicht permutierende Sach- und Zeitschlagwörter Anlage 5
Liste der Formschlagwörter Anlage 6
UDK-Zeitcode Anlage 9
Konkordanz zu Gattungsbegriffen des VD17 Anlage 10
Arten der Sacherschließung:Aufgabe der Sacherschließung ist es, Lesern eine thematische (inhaltliche) Recherche zu ermöglichen, die vollständige Auskunft über die vorhandene Literatur zum gewünschten Thema bieten soll. Dies setzt zunächst voraus, daß der gleiche Gegenstand immer mit dem gleichen Terminus wiedergegeben wird - dem dient z.B. die Normdatei, weil nur deren Deskriptoren zur Beschreibung zugelassen sind. Sacherschließung kann auf verschiedene Weise erfolgen - die Möglichkeiten umfassen
1. "Stichwortkatalog"
(Stichwort ist - anders als das vom Indexierer intellektuell gebildete Schlagwort - einfach ein im Titel des Werkes enthaltenes Wort), der in Online-Systemen wegen des Wegfalls der Bindung an das erste Ordnungswort in einem alphabetischen Katalog ohnedies vorliegt und somit Grundlage des neuerdings vielgerühmten "automatischen Indexierens" ist.
2. "Referieren"
kurze Wiedergabe des Inhaltes des vorliegenden Werkes in natürlicher Sprache, in sogenannten "Abstracts"
3. "Indexieren"
Beschreibung des Gegenstandes (Themas) des Werkes durch Deskriptoren ("Schlagwörter"), die zwar der natürlichen Sprache entstammen, aber in ihrer Gesamtheit das Vokabular einer künstlichen Sprache bilden. Ein gebundenes Indexieren bedient sich einer Normdatei (Thesaurus) - im Falle der RSWK der Schlagwortnormdatei SWD - von zugelassenen Deskriptoren. Indexieren im Sinne der RSWK ist syntaktisch, das heißt, daß mehrere Deskriptoren zusammen ("Schlagwortkette") - und nicht etwa bloße Einzeldeskriptoren - den Gegenstand beschreiben.
4. "Klassieren"
Zuordnen des Dokumentes zu einer bestimmten Stelle einer Klassifikation, die das Vokabular einer völligen Kunstsprache darstellt. Bekannt ist die "Dezimalklassifikation", deren Einträge ("Notationen") hierarchisch aufgebaute Zahlencodes darstellen. Wird eine Klassifikation zu Aufstellungszwecken verwendet, spricht man auch von einer "Aufstellungssystematik". Eine solche Aufstellungssystematik, die an die"Dezimalklassifikation" angelehnt ist, wird - zusätzlich zur Beschlagwortung - für den Freihandbestand der Niederösterreichischen Landesbibliothek verwendet.Die Arbeit des Indexierers beginnt mit der Inhaltsanalyse, also der "gedanklichen Erfassung des Inhaltes" des vorliegenden Werkes. Hier liegt die Hauptschwierigkeit einer Vereinheitlichung der Sacherschließung:Es gibt keine Garantie, daß verschiedene Indexierer hiebei immer zum selben Ergebnis kommen. Lediglich die verwendeten Deskriptoren selbst sowie die Reihenfolge ihrer Wiedergabe in einem bestimmten Kontext können normiert werden. Nach der Inhaltsanalyse erfolgt eine Vorformulierung einer in Frage kommenden Beschreibung, anschließend die Auswahl entsprechender Deskriptoren aus der Normdatei und schließlich deren "Präkoordination" zu einer bestimmten Schlagwortkette. (Von "Postkoordination" spricht man bei der Zusammenstellung verschiedener Deskriptoren zu einer Suchanfrage durch den Benutzer)
Definitonen (§ 2):Dokument (Vorlage):
im Schlagwortkatalog nachzuweisende Ausgabe eines Werkes [bibliographisch selbständig oder unselbständig]Gegenstand des Dokumentes:
ein in einem Dokument behandeltes Thema (Sachverhalt), der durch einen oder mehrere Begriffe, die in einer sachlichen Beziehung zueinander stehen, repräsentiert wird. Der Dokumenteninhalt beszehet aus einem oder mehreren Gegenständen.Begriff:
ist das Ergebnis einer Abstraktion. Man unterscheidet Allgemeinbegriffe (abstakte Begriffe), in denen gemeinsame Merkmale einer Menge individueller Gegenstände zusammengefasst sind, und Individualbegriffe, die durch Anschauung entstehen, konkreten individuellen Gegenständen im Denken entsprechen und in der Regel durch einen Individualnamen wiedergegeben werden.Bezeichnung (Benennung):
ist ein sprachlicher Ausdruck für einen Begriff.Schlagwort (Deskriptor, Vorzugsbezeichnung, Ansetzungsform):
ist eine terminologisch kontrollierte Bezeichnung für einen Begriff aus einem Dokumenteninhalt, die in Indexierung und Retrieval verwendet wird.Ansetzung, Terminologische Kontrolle:
ist die Gesamtheit aller Maßnahmen, die dazu dienen, Begriffe und Bezeichnungen eindeutig aufeinander zu beziehen (Beseitigung von Mehrdeutigkeiten, Disambiguierung). Dazu gehört die Festlegungskontrolle (Festlegung der Vorzugsbezeichnung), die Synonymiekontrolle (möglichst vollständige Erfassung nicht gewählter Ansetzungsformen in Verweisen), die Homonymiekontrolle (unterscheidende Kennzeichnung von Homonymen und Polysemen) sowie die Zerlegungskontrolle (Prüfung, ob komplexer Begriff in mehrere Schlagwörter zerlegt werden soll).Relation (Beziehung):
Beziehung zwischen mehreren Bezeichnungen, die denselben Begriff repräsentieren (Äquivalenzrelation = Synonymie), oder die Beziehung zwischen verschiedenen Begriffen aufgrund ihrer gemeinsamen Merkmale (Begriffsbeziehungen: hierarchische [Oberbegriff/Unterbegriff], assoziative [verwandte Begriffe] und chronologische [Früher-Später-Verhältnis] Relation).Verweisung:
ist die Darstellung der Relation zwischen Bezeichnungen bzw. Begriffen, die der Führung des Benutzers beim Retrieval dientThesaurus (Schlagwortdatei):
Gesamtheit von im Rahmen einer terminologischen Kontrolle gebildeten Deskriptoren (Vorzugsbenennungen / Schlagwörter, die Synonyme nennt man Nondeskriptoren / Siehe-Verweisformen) mit Darstellung der Relationen zwischen den Deskriptoren. Bei der terminologischen Kontrolle müssen Synonyme zusammengeführt und Homonyme unterscheidbar gemacht werden, durch Verweise werden Äquivalenzbeziehungen (Siehe-Verweis) sowie hierarchische, assoziative und chronologische Beziehungen (Siehe-auch-Verweis) dargestellt. Wie im Falle der Schlagwortnormdatei können zusätzliche Codierungen erfolgen.
Grundprinzipien der RSWKWie bereits festgestellt, vertritt die RSWK das Prinzip einer syntaktischen Beschlagwortung. Zur Wiedergabe verschiedener Themen eines Werkes können bis zu 10 verschiedene Schlagwortketten aus jeweils bis zu 10 Teilschlagwörtern gebildet werden. Die einzelnen Deskriptoren werden durch Strichpunkt getrennt. Es gibt Deskriptoren (sogenannte "Ansetzungsketten"), die ihrerseits aus mehreren Teilschlagwörtern bestehen und im Wege der "Präkombination" gebildet worden sind, davon zu unterscheiden sind die sogenannten "Verknüpfungsketten". Die Teilschlagwörter einer Ansetzungskette sind durch Schrägstrich getrennt und bilden zusammen eine engere Einheit innerhalb der gesamten, ansonsten durch Strichpunkt getrennten Schlagwortkette (z.B. "g.Wien / Stephansdom" innerhalb der Kette "g.Wien / Stephansdom ; f.Führer"). Die vom Regelwerk vorgesehene Bildung sekundärer Ketten durch "Permutation" (Vertauschung) der einzelnen Kettenglieder (z.B. Kette 1: a ; b ; c ; d, Kette 2: b ; a ; c ; d, Kette 3: c ; b ; a ; d, Kette 4: d ; b ; c ; a) ist für einen Online-Katalog bedeutungslos. In BIS-C entspricht jeder Schlagwortkette ein eigenes Schlagwortfeld (reduplizierbar) beim Titeldatensatz.
Beschlagwortet werden grundsätzlich alle Werke; ausgenommen sind unter anderem Schriftenreihen, wenn die einzelnen Teile ohnedies beschlagwortet werden, sowie (nicht selbständig zitierfähige) Bände, bei denen das übergeordnete Werk beschlagwortet wird.
Ein weiteres Grundprinzip besteht in der Wahl des "engsten Schlagwortes", das heißt in einer möglichst präzisen und keinesfalls zu weiten (über den tatsächlichen Dokumenteninhalt hinausgehenden) Beschreibung, z.B. "g.Zwettl <Niederösterreich> ; s.Wetter ; z.Geschichte 1992 ; f.Datensammlung" und nicht etwa "s.Meteorologie" und dgl..
Als Schlagwörter kommen im wesentlichen Substantiva (auch - in der Regel maximal dreigliedrige - Komposita, z.B. "s.Wandern", "s.Radwandern"), Adjektiv-Substantiv-Verbindungen (z.B. "s.Organische Chemie"), Ansetzungsketten (z.B. "g.Wien / Stephansdom") sowie Schlagwörter mit "Homonymenzusatz" in Winkelklammern (z.B. "s.Orden <Ehrenzeichen>", im Unterschied zu "s.Orden") vor. Schlagwörter werden imm allgemeinen mit großem Anfangsbuchstaben geschrieben und im Nominativ verwendet. Im allgemeinen wird die Singularform verwendet; die Verwendung des Plurals beschränkt sich auf wenige, in den RSWK aufgezählte Fälle (z.B. botanische und zoologische Gruppen oberhalb der Gattung, z.B. "s.Säugetiere"). Die RSWK vertreten - im Unterschied zum Formalerschließungsregelwerk RAK-WB - kein originalsprachliches, sondern ein deutschsprachiges Prinzip (z.B. "p.Napoleon <Frankreich, Kaiser, I.>" statt "p.Napoleon <France, Empereur, I.>") - siehe Prinzip der Gebräuchlichkeit.
Synonyme (also unterschiedliche Wörter mit derselben Bedeutung) werden zusammengeführt, indem eine Vorzugsbenennung (Ansetzungsform), der "Deskriptor" festgelegt wird, während alle anderen Varianten zu "Non-Deskriptoren" werden und als "Siehe-Verweisung" [Vw, BS Benutze Synonym / BF Benutzt für] bei der Recherche auf den Deskriptor hinführen, z.B. "f.Wörterbuch" (Ansetzung), "f.Lexikon" (Verweis). Das ist notwendig, um zu gewährleisten, daß der Indexierer bei vergleichbarer Sachlage immer denselben Terminus zur Beschreibung verwendet.
Es ist daher genauso erforderlich, daß Homonyme (gleichlautende Wörter mit unterschiedlicher Bedeutung, z.B. "s.Bank" im Sinne von Kreditinstitut neben "s.Bank <Möbel>") strikt unterschieden werden, dies geschieht durch "Homonymenzusätze" in Winkelklammern (der Homonymenzusatz unterbleibt beim bekanntesten der Homonyme, also hier bei "s.Bank" im Sinne von Kreditinstitut).
Besonders hingewiesen sei auf den Homonymenzusatz "<Motiv>" bei Sach- sowie geographisch-/ethnographischen (nicht aber Personen-) Schlagwörtern für Sekundärliteratur zu den "Schönen Künsten", z.B."s.Frühling <Motiv> ; s.Malerei ; z.Geschichte", aber: "s.Frühling ;s.Lyrik ; f.Anthologie" (Primärliteratur!).Nur so ist sichergestellt, daß unter demselben Terminus auch immer dasselbe zu verstehen ist.Neben der "Äquivalenzrelation" (Synonymenverhältnis zwischen Ansetzungsform und Verweisungsform) werden auchhierarchische (OB Oberbegriff - UB Unterbegriff), assoziative (VB verwandte Begriffe) und chronologische (CF frühere oder spätere Benennung) Relationendurch sogenannte "Siehe-auch-Verweisungen"abgebildet.
Was die Wahl der Ansetzungsform betrifft, gilt das Prinzip der Gebräuchlichkeit, was allerdings nicht dem Sprachempfinden des Indexierers überlassen bleibt: als Richtschnur dafür, welche Form gebrächlicher ist, gelten Nachschlagewerke, denen in der "Liste der fachlichen Nachschlagewerke" eine Rangreihenfolge zugewiesen ist - im Bereich der Sachschlagwörter ist das derzeit höchstrangige Nachschlagewerk die Brockhaus-Enzyklopädie.
(Diese Frage stellt sich natürlich nur, wenn der Indexierer mangels passenden Deskriptors in der SWD gezwungen ist, ein neues Schlagwort zu bilden bzw. "anzusetzen".)
Bei Personenschlagwörtern ist dementsprechend die PND, bei Körperschaftsschlagwörtern die GKD - nach der SWD - heranzuziehen.
Arten von Schlagwörtern / Indikatoren (mit Besonderheiten):Es gibt verschiedene Arten von Schlagwörtern, die durch Indikatoren (p, g, c, k, s, t, z, f), welche suchergebniseinschränkend verwendet werden können, unterschieden werden, nämlich:
p. Personen-Schlagwörter, das sind Namen von Personen (einschließlich fiktiver Personen, wie z.B. "p.Zeus"). Abgesehen vom bereits genannten Prinzip der Deutschsprachigkeit besteht ein wesentlicher Unterschied zum Regelwerk RAK-WB insofern, als homonyme Personen unterschieden werden bzw. Namen "individualisiert" werden, und zwar durch normierte Berufsbezeichnungen und allenfallls durch die Lebensdaten (z.B. "p.Mayer, Peter <Schriftsteller>"). g. Geographisch-/Ethnographische Schlagwörter,Moderne Namen werden ansonsten analog zu RAK-WB nachdem Muster "p.Familienname, Vornamen" ohne Vornahme von Abkürzungen angesetzt. Päpste, geistliche Fürsten, regierende Fürsten und Mitglieder regierender Fürstenhäuser werden nach dem Muster "p.Karl <Österreich, Kaiser, I.>" behandelt. Personennamen des Mittelalters lauten meist "p.Vorname <Homonymenzusatz>", z.B. "p.Walther <von der Vogelweide>". Personennamen der Antike werden - soweit sie auch als Autoren in Erscheinung getreten sind (und daher auch für die Formalerschließung relevant sind), entsprechend RAK-WB in latinisierter Form angesetzt, z.B. "p.Homerus" und nicht "p.Homer" oder "p.Homeros" (aber "p.Sokrates" und nicht "p.Socrates"). Familien werden unter dem Familiennamen mit dem Homonymenzusatz Familie angesetzt, z.B. "p.Schwarzenberg <Familie>", aber: "p.Habsburger" (gebräuchlicher)! Zur Behandlung von Doppelnamen und dergleichen gelten die Bestimmungen der RAK-WB sinngemäß. Hauptnachschlagewerk: PNDZurück zum Anfang
Anmerkung: Personenschlagwörter werden vom System BIS-C - so wie auch Autorennamen - als Phrase (also nicht in Einzelbegriffe aufgelöst) indexiert, also etwa "p.Goethe,JohannWolfgang#von#" - für die Suche ist also entweder die volle Angabe des Namens oder aber eine Trunkierung, z.B. "Goethe*", erforderlich.
das sind Namen von geographischen Individualerscheinungen, wie Orte, Länder, Landschaften, Gewässer, Wegstrecken, Bauwerke, auch Völker und Sprachen, nicht aber astronomische Erscheinungen wie Mond, Sonne und dgl. (z.B. "g.Wien", "g.Österreich", "g.Dachstein", "g.Donau", "g.Germanen", "g.Deutsch","g.Mariazeller Bahn", "g.Wien / Stephansdom", "g.Klosterneuburg / Sankt Martin" - Kirchenbauten werden meist unter dem Patrozinium angesetzt - , aber "s.Sonne", "s.Mond"). Hingewiesen sei auf die Behandlung von Ortsteilen, soweit sie nicht in hochrangigen Nachschlagewerken als selbständig ausgewiesen werden: Sie werden mit Bindestrich an den Hauptort angeschlossen, unter Weglasssung etwaiger Homonymenzusätze; ist einer der beiden Namen mehrteilig, folgt nach dem Bindestrich ein Leerzeichen (z.B. "g.Wien-Ottakring", "g.Sankt Pölten- Oberwagram","g.Gmünd-Neustadt"). Bevorzugt wird im allgemeinen die Bezeichnung des Landes. Völkernamen werden nur für Minderheiten, Volksgruppen im Ausland, zur Bezeichnung eines sich über mehrere Staaten erstreckenden Gesamtvolkes oder für Völker ohne bestimmtes Territorium (z.B."g.Zigeuner") verwendet. Sprachbezeichnungen kommen nur in Verbindung mit sprach- oder literaturwissenschaftlichen Begriffen (incl. "f.Wörterbuch") vor. Hauptnachschlagewerke: Orts-Müller für Deutschland, Ortsverz. Österr., dann Geo-Duden, Brockhaus, Knaurs Weltatlas; für Bauwerke Reclam und Dehio.Zurück zum Anfang
k. Körperschaftsschlagwörter, und zwar nicht geographisch gebundene Namen von Körperschaften, in erster Linie nicht lokal beschränkte Vereine, Verbände, Organisationen und dgl. (z.B. "k.Österreichische Volkspartei") - wesentlich ist immer, daß ein individueller Name vorliegt! Da im Unterschied zu RAK-WB / GKD Firmen einschließlich Banken, Versicherungen, Handelsbetrieben und dgl. nicht als ortsgebunden gelten, sind sie ebenfalls hier zu finden. Hauptnachschlagewerk: GKD mit der Maßgabe, daß bei Existenz entsprechender Verweisformen in der GKD bei ausländischen (fremdsprachigen) Körperschaften die deutsche, notfalls auch die englische Form zur Ansetzungsform wird; frühere Namensformen werden beim Schlagwortdatensatz in der Regel nur als Siehe-Verweisung genannt.Zurück zum Anfang
Generell schreitet die Kette, links beginnend, vom Besonderen zum Allgemeinen, vom Individuell-Konkreten zum Generell-Abstrakten, vom Namen zum Gattungsbegriff.
Demzufolge gilt die Grundreihenfolge P vor G vor S vor Z vor F. C ist G und K bzw. T sind S gleichzuhalten, bei Zusammentreffen würde aber wieder das Individuelle vorangehen. Ansetzungsketten werden aber auf keinen Fall zerrissen!
Bei
Vergleich oder gegenseitiger Beeinflussung kann dieser Sachverhalt
durch eine "Kette in der Kette" (Gegenüberstellung) dargestellt
werden,
z.B. "p.Goethe, Johann Wolfgang
#von# ; g.Weimar ; s.Drama ; p.Schiller, Friedrich #von# .
Da gleichlautende
Kettenglieder in der gleichen Kette nicht wiederholt werden,
sind u.U. mehrere Interpretationen möglich.
Bei
der Beschlagwortung ist der Titeldatensatz mit den verwendeten Schlagwortdatensätzen
zu verknüpfen.
Dies bedeutet, daß jedes beim Titeldatensatz sichtbare Schlagwort seinerseits eine für Recherchezwecke nutzbare, hypertextartige Tiefenstruktur besitzt, und bietet den praktischen Vorteil, daß eine Korrektur der Ansetzungsform beim Schlagwortdatensatz automatisch für alle damit verknüpften Titeldatensätze wirksam wird.
Empfohlene Recherchemöglichkeiten:
in
der lokalen Schlagwortdatei:
"Schlagwort
mit der Identnummer X"
"Schlagwort
mit der Ansetzungs-/Verweisform X"
"Schlagwörter
mit dem verwandten/früheren/späteren/mehrteilig-übergeordneten
Begriff X"
"Schlagwörter
mit dem Oberbegriff (einteilig) X"
"Schlagwörter
mit der Systematikstelle X"
"Schlagwörter
mit dem Ländercode X"
"Schlagwort
mit der Normdatei-Identnummer X"
"Schlagwörter
mit der Kennung X"
in der lokalen Titeldatei:
"Titel
mit dem Schlagwort (Ansetzungs-/Verweisform) X"
"Titel
mit Schlagwörtern mit dem verwandten/früheren/späteren/mehrteilig-übergeordneten
Begriff X"
"Titel
mit Schlagwörtern mit der Systematikstelle X"
"Titel
mit Schlagwörtern migt dem Ländercode X"
Weiternavigationsmöglichkeiten:
@
Zu verknüpften Titeln (vom Schlagwort aus)
@
zu verknüpften Schlagwörtern (vom Titel aus)
@
zu verknüpften Oberbegriffen (vom Schlagwort aus)
@
zu verknüpften Unterbegriffen (vom Schlagwort aus)
Zu den Ansetzungsketten
zählen:
Verknüpfungsketten,
die ebenfalls in der SWD vorkommen und auf den ersten Blick solchen Ansetzungsketten
gleichen, passen jedenfalls zu keinem der genannten Typen und sollten den
Hinweis "Eigentlich Verknüpfungskette ..." enthalten. Ein Beispiel:
"s.Kunst / Geschichte" mit der Siehe-Verweisungsform "s.Kunstgeschichte".
Diese Ketten dienen nur dazu, von einem Nondeskriptor
auf
eine zu verwendende Mehrzahl von Schlagwörtern zu verweisen;
im vorliegenden Fall wäre also der Titel mit "s.Kunst ; z.Geschichte"
zu beschlagworten (das ist eine Verknüpfung mehrerer Schlagwörter)
- es wird keine Verbindung des Titeldatensatzes zum Schlagwortdatensatz
"s.Kunst / Geschichte" aufgebaut. Letztendlich stellt dieses Verweisziel
somit auch einen Nondeskriptor dar, was bei OPACs ohne eigene Schlagwortrecherche
(d.h. nur "Titel-mit-Schlagwort-Recherche") problematisch ist, weil mangels
einer entsprechenden Verknüpfung zum Titel die Suche ins Leere führt.